Gleichnisse können wir im Alten und im Neuen Testament lesen. Im Alten Testament werden Gleichnisse oft von den Propheten erzählt, z.B. in Jesaja 5, 1-7 oder Nathans Gleichnis für König David in 2. Samuel, 12. Im Neuen Testament erzählt Jesus den Menschen seiner Zeit Gleichnisse. Die Gleichnisse Jesu scheinen sich vordergründig mit alltäglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen seiner Zeit zu befassen. Jesus möchte aber mit seinen Gleichnissen erreichen, dass die Leute ihre Ohren, Augen und Herzen öffnen - sie sollen verstehen, um mit Hilfe der Gleichnisse hintergründig Gott, Gottes Liebe und Gottes Reich zu erkennen, und sie sollen auch eigene Erkenntnisse über ihren persönlichen Glauben gewinnen und zu Glauben kommen.
Gleichnisse sind erzählte Metaphern. Bei einer Metapher werden ein Wort, eine Redewendung oder hier eine ganze Geschichte aus einem Bereich, in dem es eine ursprüngliche Bedeutung hat, auf einen anderen Bereich übertragen, in dem es fremd erscheint. Es geht um die Dinge hinter der Wirklichkeit. Sie bringen damit die Sache, um die es geht, aber treffend zur Sprache.