Der 7-Tage-Schöpfungsbericht im Alten Testament, 1. Buch Mose oder Genesis1, wird nach dem heutigen naturwissenschaftlichen
Weltbild in den Bereich der
Mythen gestellt.
Im Alten Testament finden wir zwei Schöpfungsberichte: in
Genesis 1 (jünger) und
Genesis 2 (älter).
Auch wenn das Alte Testament der Bibel mit dem 7-Tage-Schöpfungsbericht der Priesterschrift beginnt, so handelt es sich hier nicht um den ältesten Bibeltext. Aus biblischer Sicht wird hier der Anfang dokumentiert, den Gott mit der Welt hat.
Vermutlich entstand dieser Bericht während des babylonischen Exils (586 bis 538 vor Christus). In babylonischer Gefangenschaft lernten die Israeliten den babylonischen
Mythos des Enuma Elisch über die Entstehung der Welt kennen.
Für die Israeliten war ihr Gott der Schöpfer der Welt und des Lebens (siehe auch
Psalm 8), so dass sie zur Ehre ihres einzigen und erhabenen Gottes ihre eigene Schöpfungs-Erzählung verfassten, in der Gott schafft und gestaltet und für alle Zeiten handelt und wirkt. Den Menschen hat er sich dabei als Helfer an die Seite gestellt.(Schöpfungsauftrag).
Natürlich verfügten die Menschen damals nicht über unser heutiges (auch noch sehr lückenhaftes) naturwissenschaftliches Wissen. Wissenschaftlichkeit war auch nicht ihr Anliegen, sondern sie wollten damit die Größe und Herrlichkeit Gottes loben und Gott erhöhen, seine Einzigartigkeit im Sein und Handeln aufzeigen, die babylonischen Götter damit ‚entthronen’ .
Der
biblische Schöpfungsbericht steht nicht in Konkurrenz zur Naturwissenschaft (Evolutions-
Theorie), denn die Naturwissenschaften gehen vom Messbaren und Kalkulierbaren aus, sondern es geht hier um Dinge, die im Glauben an den Schöpfergott benannt werden.
Trotz einiger Ungereimtheiten im biblischen Schöpfungsbericht ist sehr wohl erkennbar, dass die Priester über Grundwissen (im wissenschaftlichen Sinne) zur Entstehung verfügt haben müssen, denn die Reihenfolgen zur Entwicklung des Lebens, wie wir sie heute wissen, ist erkennbar.