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Über die Propheten im Alten Testament

Propheten begegnen uns in den Büchern 1. und 2. Könige, 1. und 2. Chronik und in den Prophetenbüchern.
Das Wort „Prophet“ hat viele Deutungen: Verkünder, Seher, Sprecher, Berufener, Rufer,  Mann Gottes.
Männer und Frauen des Alten Testaments bzw. Alten Bundes hatten bei ihrer Berufung zum Propheten
ein besonderes Gotteserlebnis (Jes. 6,1-14).
Die Propheten waren völlig unabhängig von den Menschen aber von Gott abhängige und vollmächtige Boten Gottes.
Gott trug seinen verschiedenen Propheten in verschiedenen Zeiten auf, den Menschen seine Botschaft und
Weisung in entscheidenden Situationen zu sagen, zum Beispiel
- bei der Verfälschung des Glaubens an den Gott Israels und seine Vermischung mit fremden Kulturen (Hos. 8,6 ff)
-
wenn das Volk Israel sein politisches Handeln aus dem Glauben an Gott nahm (Jes. 7,1-9)
- im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung nach der Staatwerdung Israels ( Jes. 5,8)
Die Propheten mahnen im Auftrag Gottes zur Umkehr zum Glauben und Gehorsam gegen Gott und drohen
bei Ungehorsam Gottes Gericht an ( Amos 4,6-13). Sie waren das Geschenk Gottes an sein Volk Israel als
das mahnende Gewissen, durch das Gott mit seinem Volk Umgang hatte.
Die Propheten waren Wächter, mit ihren Worten legten sie die Sünden der Menschen und der ganzen Gesellschaft bloß, und sie waren Mahnung an das Volk oder einzelne Menschen, ihre Botschaft ist die Ankündigung des Gerichtes Gottes. Sie standen damit einsam zwischen Gott und dem Volk Israel, und sie lebten aufgrund der Brisanz ihrer Botschaften oft auch gefährlich.
Die Botschaft, das gesprochene Wort des Propheten, erfolgte als Rede, Lied, Aufruf oder Gleichnis. 
In der Prophetenbotschaft wird die Universalität Gottes deutlich, denn sie beschränkt sich nicht nur auf das Volk Israel, sondern ist oft auch eine Botschaft an die Völker (Jes. 2,4), die auch in unsere Zeit hineinwirkt.
Die Botschaft des Propheten, die in die bestimmte geschichtliche Situation hinein gesprochen ist,
weist auch in die Zukunft,
auf Gottes entscheidenden Neuanfang, auf Jesus Christus (Jes. 9,5 ff; 11,1ff; 53) und somit auf den Neuen Bund Gottes mit den Menschen (Epheser 2,11-22).
Einige Propheten haben in der Bibel eigene Bücher, die ihre Namen tragen. Sie werden Schriftpropheten genannt.
Wir unterteilen diese nach kleine und große Propheten.
Kleine Propheten
werden die 12 Prophetenbücher mit vergleichsweise wenigen Kapitel genannt: Hosea(14), Joel(4), Amos(9), Obadja(1), Jona(4), Micha(7), Nahum(3), Habakuk(3), Zephanja(3), Haggai(2), Sacharja(14), Maleachi(3).
Große Propheten haben viele Kapitel: Ezechiel oder Hesekiel genannt (48), Jeremia (52) und Jesaja (66).
Dies Bücher wurden nicht nicht immer von den Propheten aufgeschrieben, sondern oft von ihren Schülern (Jer. 36).